9 der veränderte mensch-medik

Der veränderte Mensch weilt bereits unter uns
James Gorman1
In der volkstümlichen Vorstellung ist das veränderte menschliche Wesen eine Kreu- zung zwischen RoboCop (bekannter Film mit Arnold Schwarzenegger, derzeitiger Gouverneur von Kalifornien, zeigt ein Mensch-Maschinenwesen das mit dem Verbrechen aufräumt , A.S.) und den Borg (in extraterrestrischen, bienenstaatähnli- chen, Kolonien lebende Maschinenwesen die andere Spezies umprogrammieren und in ihr Gemeinwesen inkorporieren, Science Fiction Serie „Startrek“, SAT 1, A.S.). Die Technik, die solch eine Vermählung von Menschen, Silikon Chips und diversen Waffenausstattungen möglich macht, ist, (un)glücklicherweise im Moment noch nir- Viele Menschen, jedoch haben schon eine andere Art Sprung in die posthumane Zu- Ihr Sprung ist biochemisch, vermittelt durch Proton-Pumpen-Inhibitoren, Serotonin- Verstärkern und andere Pharmazeutika die als Permanentzusätze in vielen menschli- Viele gesundheitsbewusste, gutversicherte, gutgebildete Menschen in den Vereinig- ten Staaten und anderen wohlhabenden Ländern haben sich während des letzten hal- ben Jahrhunderts daran gewöhnt (Dauer)Medikation für selbstverständlich zu be- Immer mehr Menschen wechseln jedes Jahr zu dem Pillenkonsum-Lebensstil, sehr zur Freude der pharmazeutischen Industrie. In der Tat beleuchtet der ansteigende Verkauf von Medikamenten wie willig die Menschen sind nach einem besseren Le- ben mithilfe des Gebrauchs von chemischen Substanzen zu streben. Letztes Jahr betrugen die weltweiten Einzelhandelsverkäufe von Medikamenten 317 Milliarden US $. Allein in den USA geben die Verbraucher 163 Milliarden US $ für Medikamente aus. In Nordamerika ist der Verbrauch von Medikamenten die das 1 Ein Beitrag aus der elektronischen Ausgabe von „The New York Times“, 6.04.2004 Im gleichem Zeitraum sind hier viele, noch ausführlichere Artikel, unter anderem von Hilary Rodham Clinton, zu den anstehenden Problemen des Gesundheitswesens erschienen,. Essay „The altered human is already here“ by James Gorman www.nytimes.com/20004/04/06/health/06BODY.html?th Übersetzung: Arnd Sensenschmidt
zentrale Nervensystem beeinflussen, wie Antidepressiva und andere, um 17 Prozent gestiegen. Keine Bevölkerungsgruppe ist davon ausgenommen. Letzte Woche haben die „Centers for Disease Control and Prevention“ berichtet, dass im Jahre 2002 zehn Millionen Kinder verschreibungspflichtige Medikamente drei Monate oder län- ger genommen haben. Vorschulkinder, so hat eine andere Studie herausgefunden, sind die am schnellsten ansteigende Kindergruppe, die Antidepressiva erhält. Dies ist ein sozialer Wandel von der gleichen Größenordnung wie der Anbruch des Computerzeitalters. Nach einem Bericht von „IMS Health“, einer Firma die Entwick- lungen in der pharmazeutischen Industrie beobachtet, waren vor gerade 50 Jahren „Bufferin“(aspirinähnliches Medikament, A.S.) und „Geritol“ (Multivitaminpräparat, A.S.) die zwei größten Verkaufsrenner die über den Ladentisch gingen. Das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten war sehr gering. „IMS“ zufolge hatte 1954 „Johnson&Johnson“ Umsätze von 204 Millionen US $, heute sind es ungefähr 36 Milliarden US $. 1954 machte „Merck“ mit Medikamenten 1,5 Millionen US $ Umsatz, im Jahre 2002 waren es 52 Milliarden US $. Ein anderer Blick auf das Problem zeigt, dass die Amerikaner so viele Medikamente nehmen, dass einige Forscher, so Dr. G. Daughton vom „Environmental Protection Agency – National Exposure Research Laboratory“ (Institut, dass die Umweltbelas- tung im Auftrag der US Umweltbehörde erforscht, A.S.) besorgt sind über die Aus- wirkungen auf die Umwelt. Was bedeutet es, wenn die Abwasseraufbereitungsanla- gen reichlich mit „Zoloft (meistverkauftes Antidepressivum in den USA ,A.S.) ge- füllt sind? Oder um genauer zu sein, was würde mit Fischeiern passieren, wenn die Flüsse durchtränkt sind mit weggeworfenen und ausgeschiedenen Medikamenten und Hygiene- und Pflegeartikeln, wie Shampoos? Keiner hat bis jetzt eine Antwort bereit, aber die Vorstellung, das was durch unser aller Blutkreislauf läuft, sei eine potentielle Umweltgefahr, lässt uns unseren Medi- Kurz während der (künstlich hergestellte A.S.) „Sechs Millionen Dollar Mensch“ nur in der Phantasie existiert, ist der „Pharmazeutische Mensch“ schon längst in der Wirklichkeit angekommen, aber weitgehendst unbeobachtet. Pillenschlucken wäh rend eines Geschäftsessens entlockt wenig Aufmerksamkeit. Ein hochrangiger Wirt- schaftsführer, der kein Bluthochdruck oder Cholesterin Problem hat, lässt uns miss- trauisch werden. Es gibt in der Tat öffentliche Besorgnisse über den weitverbreiteten Gebrauch von Antidepressiva, dies beeinflusst aber in keiner Weise die steigenden Tatsächlich ist die Gruppe von Antidepressiva, „Zoloft“ (Antidepressivum) einge- schlossen, der drittgrößte Verkaufsrenner bei den Medikamenten die über den Laden- tisch gehen, insgesamt 11 Milliarden US $ im Jahr 2003. Die Medikamente in den zwei höchstverkauften Kategorien – Statine um den Choles- terinspiegel zu senken und Proton-Pumpen-Inhibitoren um Sodbrennen, Gastritis, Magengeschwüre und andere Verdauungsprobleme zu vermeiden – hatten Verkaufs- ziffern von 14 Milliarden US $ bzw. 13 Milliarden US $. Kritiker des nationalen Medizin Establishments haben angemerkt, dass Verhaltens- weisen und physiologische Veränderungen die dereinst einfach Begleitumstände des menschlichen Lebens waren, wie Menopause, die Unfähigkeit still zu halten bei Kin- dern, Haarausfall und nachlassende Potenz bei alten Männern, wenn sie von Medizi- nern behandelt besonderen Syndromen oder gar Krankheiten wurden. Dr. Thomas Szasz, ein Psychiater der sich in den 60iger Jahren als weit außerhalb des medizinischen Mainstreams stehend betrachtete, er meinte z.B. dass psychische Krankheiten ein Mythos seien, schrieb kürzlich in einem Buch, das er „Pharmakra- tie“ nannte, wie die überall eingreifenden Regeln der Medizin unser Leben definie- Im letzten Herbst veröffentlichte „The President´s Council on Bioethics“ (Nationaler Bioetikrat) einen Report „Jenseits der Therapie: Biotechnologie und das Streben nach Glück“. Der Report enthielt Material über Genetik und Embryonenauswahl, aber er sprach auch Leistungsverbesserung und Verhalten beeinflussende Medika- mente an. Ein Besorgnis des Bioethikrates war die Art und Weise in dem alles im Wenn neue Technologien, einschließlich neuer Medikamente in die Hände der Ärzte geraten, sagt der Report, werden viele Seiten des Lebens medizinalisiert / medikali- siert. Es besteht der Anlass zur Sorge, dass „ das Streben nach Glückseligkeit und Selbstperfektion Teil der Aufgaben/des Geschäfts des Arztes wird“ (deutsches Bei- spiel, der medienbekannte Dr. med. Strunz, A.S.). Der Report listet auch auf „andere Seiten des menschlichen Lebens die früher wenig mit der ärztlichen Praxis und Krankenhäusern zu tun hatten: Kindergeburt, Unfrucht- barkeit, Sexualmoral und –praxis, Aspekte kriminellen Verhaltens, Alkoholismus, abnormales/abweichendes Verhalten, Angst, Stress, Demenz, Alters(erscheinungen), Man ist geneigt zu entgegnen, dass jede Ausdehnung der Medizin willkommen sei. Die Prevention von Herzanfällen ist offenkundig ein Einsatz der sich lohnt. Antide- pressiva können Ängste mildern, für viele Menschen die sie nehmen ist dies eine überwältigende Erleichterung. In vielen Ländern der Erde würden die Menschen ger- ne über zu viel Medizin besorgt sein, aber, sie haben in der Tat schlicht zu wenig Einige der neuen Wunder der pharmazeutischen Industrie jedoch sind nicht dazu gedacht Leben zu retten, sondern Leben zu verbessern und zu verlängern. Anna-Maria V. Zaug, Vizepräsidentin der strategischen Firmenplanung („Corporate strategic planning“ bei IMS) meint, dass es zwei Richtungen des strategischen Wan- dels in der pharmazeutischen Forschung und im pharmazeutischen Gebrauch gibt. Akutpflege/Akutbehandlung weicht der Pflege/Behandlung chronisch Kranker und der Präventionsmedizin – eher Cholesterinspiegel in den Griff bekommen als Herz- anfälle behandeln, z.B. Zur gleichen Zeit wird die Behandlung von Krankheiten um eine Behandlungsform erweitert, die das Wohlbefinden steigert. Medikamente gegen Haarausfall, Inkontinenz, für die Verbesserung der sexuellen Leistungsfähigkeit, gegen die Nebenwirkungen der Menopause umschließen die letzt erwähnte Behandlungsform. Man erwartet, dass beide Trends sich steigern werden, Einige Bereiche mit starkem Wachstum, glaubt sie, seien Medikamente zur männli- chen Leistungssteigerung, Anti-Alzheimer Medikamente und Medikamente gegen Inkontinenz und Osteoporose. Wenn neue Psychostimulantien und Medikamente gegen Fettleibigkeit in der Zukunft auf dem Markt erscheinen werden sie reißenden Absatz finden. Wirkstoffe, die die Intelligenz erhöhen und das Gedächtnis stark er- weitern werden unzweifelhaft auch zu Bestsellern werden. Ob der wachsende Gebrauch von Medikamenten unser wesentliches Menschsein ändert oder nicht, es gibt fast kaum ein Körperorgan das nicht von ihnen reguliert werden kann. Blut, Atmung, das Nervensystem, die Hormonregulierung, Muskeln und Knochen, das Herzkreislaufsystem, Reproduktion, Sexualität – es gibt genug Medikamente die in die eine oder andere Richtung nachhelfen. Für einige Menschen ist es nicht unüblich den Tag mit einem Cocktail von Antidepressiva, Statinen und Das Ergebnis solches Tuns hat noch nicht zu einer epidemischen Anstieg von dump- fen, alles gut in den Griff habenden, emotionslosen Menschen geführt, vor dem sich viele Prognostiker gegraut haben. Man findet zum Beispiel unter den Professionals im Journalismus und im Verlagsgeschäft im Großraum New York (New York metropolian area) ohne viel Mühe jemand, der entweder ruhig glücklich ist, obwohl der Verbrauch pro Kopf von Zoloft nirgendwo höher auf dem Planeten ist. Vielleicht werden stärkere Medikamente in der Zukunft den gut sedierten Zombie schaffen, der die Strassen um den Time Square beunruhigend sanftmütig und mit guten Manieren versehen, bevölkern wird. Es gibt jedoch konkrete Auswirkungen des medikamentierten Lebens. Dr. Isaac Schiff, Chef Geburtshelfer und Gynäkologe am Massachusets General Hospital in Boston meint, dass er herausgefunden hat, „dass die meisten Menschen, Männer oder Frauen, um die Fünfzig jeden Tag etwas zu sich nehmen“. Er fügt hinzu,“ eine der Gründe ist dass unsere Lebenserwartung sich dramatisch geändert hat. Unser ganzes Konzept für das Altwerden ist sehr kompliziert.“ Dr. Schiff sagt, dass viele Men- schen in ihren Vierzigern und Fünfzigern „ jetzt Medikamente zu nehmen beginnen um potentielle Krankheiten in ihren Siebziger zu vermeiden“. Im Falle der Osteoporosis z. B. ist der Grund der Medikamenteneinnahme im fün- zigsten Lebensjahr die Vermeidung einer Hüftfraktur mit 75 oder 80. Das bedeutet für die Medizin, dass alte Probleme an Bedeutung verlieren und neue auftauchen. Dr. Neal L. Benowitz, Medizinprofessor und Chef der klinischen Phar- makologie an der Universität von Kalifornien zu San Franzisco, sagt, dass die Ärzte eine Wende zu “was erwartet man woran man sterben wird” bemerken. Es gibt we- niger Tode durch Herzanfälle als durch kreislaufbedingtes Herzversagen (congestive Ein Problem natürlich ist, dass die Bessergestellten und die Bessergebildeten am allerwahrscheinlichsten von den vielen verfügbaren Medikamenten profitieren. An- dererseits können Bedürfnisse auch durch die Werbung geweckt werden. Selbst Kinder wissen durch das Fernsehen, dass wenn man traurig ist und Sorgen hat, dagegen ein Pille hilft. Wenn du Sodbrennen hast, dagegen gibt es eine Pille. Es ist ganz viel schwerer heraus zu finden, dass es andere Möglichkeiten gibt, sich besser zu fühlen, physisch und psychisch als Medikamente zu nehmen. Bei weitem jedoch ist die Medikamenten Strasse mit ziemlich guten Vorsätzen ge- pflastert. Der Bericht an den Präsidenten spricht „das Verlangen nach Glückselig- keit“ an. Ein ähnlicher Bericht über die Gefahren von Computern und anderer Infor- mationstechnologie müsste einen anderen Untertitel haben – das Verlangen nach Aber die Alptraumfantasie (dystopia) der Cyborgs (ziemlich unsympathischer extra- terrestrischer Volksstamm in „Startrek“ A. S.) und die Fantasie über die „Übermedi- kamentierten“ unterscheiden sich. Medikamente sind ein leichter Weg zur Zufrie- denheit und zur Abwesenheit von Schmerz - selbst wenn sie letztendlich unzufrie- denstellend sind. Der aufgerüstete technische Ersatzteilmensch ist etwas anderes. Seine Technik erweitert die Sinne, sie verstärkt die Kraft, reichert Waffen an. Als ein „Cyborg“ kann man sein eigenes Teleskop sein, sein eigener Computer, sein eigenes Gewehr. (Man muss sich nur die Bilder der neuen, mit elektronischen Geräten am Mann überladenen NATO Kommando Einsatzgruppen anschauen A.S.) Es mag nicht so schlecht sein, dass davor schon der „pharmazeutische Mensch“ er-

Source: http://www.ama-der-mensch.de/pdf/3536/9derveraendertemensch.pdf

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Urolithiasis

UROLITHIASIS A. R. Morton and J.W.L. Wilson 1.?INTRODUCTION ?1.1?Historical Aspects ?-a disease described in antiquity by the many observers ?-mentioned in Oath of Hippocrates; itinerant lithotomists caused significant trauma, morbidity and high mortality rate in patients who were willing to have these major procedures without any anaesthetic or analgesia because of the severity of

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