Cannabis als Medizin Ca. 4.600 Zeichen
Vom 29.–31. Oktober 2010 treffen sich Experten aus 10 Nationen in Wien: zum ersten österreichischen Cannabismedizin-Kongress. Den Rahmen dafür bildet die Hanfmesse Cultiva in der Eventpyramide Vösendorf: Das Wissen sol dahin gelangen, wo es gebraucht wird. Zu den Menschen. Die Medizin der Zukunft „Natürliches Cannabis ist die Medizin der Zukunft“, gibt sich Dr. Kurt Blaas überzeugt. „Es ist dank eines einzigartigen Wirkungsspektrums sehr breit einsetzbar, außerordentlich sicher und unschädlich und weist nur geringe Nebenwirkungen auf. Behandelt werden Multiple Sklerose, Schmerzzustände, Übelkeit und Erbrechen etwa im Zusammenhang mit Chemotherapie, Spastik, Bewegungsstörungen … aber auch bei Depressionen, Migräne oder Burn-out wird die heilsam entspannende und gemütsaufhel ende Wirkung des Cannabis immer mehr geschätzt. Und einer Vielzahl weiterer Indikationen, darunter Appetitlosigkeit und Abmagerung, grüner Star, Alkohol- und Drogenentzugssymptome, Epilepsie, Tourette-Syndrom, Autismus. Die Liste wird ständig länger.“ Das Cannabinoidsystem des Menschen Seit einigen Jahren macht die medizinwissenschaftliche Forschung tatsächlich enorme Fortschritte: Seit der Entdeckung des körpereigenen Cannabinoidsystems und der Endocannabinoide. Diese steuern eine große Zahl wichtiger Funktionen in unserem Körper, wie zum Beispiel das Immunsystem, Lern- und Bewegungsprozesse, das Hungergefühl, die Traumphase und den Lidschlussreflex. Cannabis und Cannabinoide Der Erkenntnisgewinn steigt exponentiell, nicht zuletzt weil auch die Pharmaindustrie die Cannabinoidmedizin für sich entdeckt hat. In den letzten Jahren wurden tausende künstliche Substanzen, die auf das Cannabinoid-Rezeptorsystem einwirken, mit potenziell interessanten medizinischen Eigenschaften synthetisiert und ansatzweise getestet. Zugleich erweiterten Versuche mit einzelnen pflanzlichen Cannabinoiden das Spektrum der therapeutischen Möglichkeiten – al en voran Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), unter dem Freinamen Dronabinol schon seit längerem in Verwendung. Aber auch die beiden nicht-psychoaktiven natürlichen Cannabinoide CBD (Cannabidiol) und CBN (Cannabinol) oder THC-Säure rücken immer mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Phyto vs. Pharma Die große Mehrheit der pro-Cannabis eingestellten Experten befürwortet indes die natürliche Substanz, die Cannabisblüte also, als beste al er Lösungen: Patientenerfahrungen sprechen so gut wie einstimmig von effektiverer und ausgewogenerer Wirkung verglichen mit Monosubstanzen – bei (noch) geringeren Nebenwirkungen. Im Vergleich zu neu entwickelten, rein synthetischen Cannabinoiden kommt der generel e Vorteil der Phytomedizin gegenüber der Pharmaproduktemedizin zum Tragen: Jahrtausende der Erfahrung mit dem Einsatz beim Menschen stehen im besten Fal einige wenige Jahrzehnte auf der Grundlage letztlich weltfremder klinischer Studien gegenüber. Nur die Profitaussichten übertreffen die Risiken noch; dies mag polemisch klingen, aber etwas wie Contergan kann es mit Pflanzenmedizin einfach nicht geben.
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Der Rimonabant-Skandal Tatsächlich hat die profitorientierte Pharmaindustrie bereits den ersten einschlägigen Skandal auf dem Kerbholz: Rimonabant sol te der Raucherentwöhnung dienen, kam dann aber als Diätpil e in die Apotheken. Die Nebenwirkungen des als Acomplia® vertriebenen Cannabinoid-Rezeptor- Antagonisten waren jedoch dramatisch: Krämpfe, Übelkeit, Schwindel, Angstgefühle und insbesondere Depressionen und Suizidgedanken. Die Lähmung des Endocannabinoidsystems zügelte nicht nur den Appetit, sondern verhinderte auch die Entfaltung der krampflösenden, relaxierenden, stimmungsaufhellenden und angstlösenden Funktionen. Nachdem fünf Patienten in Großbritannien während der Einnahme von Rimonabant verstarben, in einem Fal durch Selbstentleibung, wurde das Mittel einer neuerlichen Nutzen-Risiken-Analyse unterzogen und aufgrund des schlechten Verhältnisses vom Markt genommen. „Medical Marijuana“ anderswo Die Niederlande, Spanien, ein Drittel der US-Bundesstaaten, Kanada und in Ausnahmefäl en auch Italien, Finnland und die Bundesrepublik erlauben bereits natürliches Cannabis in der Medizin. Verfügbar wäre es auch in Österreich: Am Gelände der AGES in Wien wird seit 2009 Medizinalhanf angebaut. Es darf aber nicht verschrieben werden; immerhin machte es die jüngste Novellierung des Suchtmittelgesetzes möglich, aus den Pflanzen das THC zu extrahieren und als Dronabinol zu verkaufen. Bis dahin musste jegliches Dronabinol (halb)-synthetisch hergestellt werden.
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Joseph E. Deweese, Ph.D. Assistant Professor College of Pharmacy and Health Sciences Lipscomb University [email protected] Office: 615-‐966-‐7101 Professional Interests Research Interests Nucleic acid enzymes, DNA topoisomerases, anti-cancer therapeutics, DNA damage and repair Education 2004-2009