Microsoft word - helsinki_2006.doc

Helsinki
Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Daniel Kamleitner
Ursula Lehner
Michaela Prammer-Waldhör
Paul Timar
Michael Wagner-Pinter

StädteberichtWohnungspolitisches Monitoring Gefördert aus den Mitteln
der Wiener Wohnbauforschung
Synthesis Forschung
Gonzagagasse 15/3
A-1010 Wien
Telefon 310 63 25
Fax 310 63 32
E-Mail [email protected]
http://www.synthesis.co.at
Helsinki
Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Das wohnungspolitische Entwicklungspotenzial verantwor-tungsbewusst auszuschöpfen ist der Stadt Wien ein wich-tiges Anliegen. Gegen diesen Hintergrund hat die StadtWien im Jahr 2001 ein wohnungspolitisches Monitoringinstalliert, das zentrale Fragen der Wohnraumversorgungbeantworten hilft.
Im Rahmen des Monitorings werden Basisinformationenzur Wohnraumversorgung in Wien erfasst und in einen inter-nationalen Kontext gestellt: Zu diesem Zweck orientiert sichdie Stadt Wien regelmäßig darüber, wie sich andere Groß-städte des OECD-Raumes (wie Amsterdam, Athen,Barcelona, Berlin, Budapest, Dublin, London, Helsinki,München, New York, Paris, Prag, Stockholm, Warschau oderZürich) in wohnungspolitischen Belangen positionieren.
Seit der Implementierung des Monitorings sind innerhalbeines bedarfsorientierten Berichtswesens eine Reihe vonStädteberichten, Positionsberichten und Schwerpunktbe-richten erschienen (ein Überblick über die bisher erstelltenBerichte findet sich im Berichtsanhang). Im laufenden Pro-jektjahr umfasst das Berichtssystem des wohnpolitischenMonitorings folgende Publikationen:● »Städteberichte« stellen Informationen zu Wohnstruk-turen und -preisen, zur Wohnbevölkerung sowie zurWohnbauförderung bereit.
In den drei »Positionsberichten« zu »Bevölkerung«»Wohnungen« und »urbanen Merkmalsprofilen« wirddie Positionierung Wiens im internationalen Vergleichmit Großstädten des OECD-Raumes dargestellt.
Die zentralen Ergebnisse aus den Städteberichtensind in zwei englischsprachigen Zusammenfassungenverdichtet.
Den zahlreichen Ansprechpersonen in den ausgewähltenStädten und dem Betreuer des Projektes, Dr. WolfgangFörster, gilt unser herzlicher Dank.
Für Synthesis Forschung:Mag. Michaela Prammer-Waldhör 1
Helsinki: eine wohnungspolitische Kurzcharakterisierung

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Wohnungsbestand: Struktur und Erneuerung

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Mieten und die Leistbarkeit der Wohnversorgung

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4
Wohnbevölkerung: Zusammensetzung und Entwicklungstendenzen

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Personen mit Migrationshintergrund

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Wohnversorgung von wohnungslosen Personen

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Instrumente zur Förderung und Sicherung der Wohnversorgung

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Helsinki in seinem weiteren Umfeld

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Anhang
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung 1
Helsinki: eine wohnungspolitische Kurzcharakterisierung

Position
Helsinki ist die Hauptstadt Finnlands und der südfinnischen Landschaft* Uusimaa. Es gliedert sich in 33 Stadtteile, die zu sieben Großbezirken zusammengefasst sind. Gemeinsam mit den Städten Espoo, Vantaa und Kauniainen bildet Helsinkidie sogenannte »Hauptstadtregion«; sie ist das Zentrum des»Großraumes Helsinki«, der zu den raschest wachsendenRegionen Europas zählt.
Bevölkerung
Vor gut 15 Jahren betrug die Bevölkerung Helsinkis 492.500(1990). In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts kam eszu einem starken Bevölkerungswachstum um fast 13%.
Dieses Wachstum hat sich in den Folgejahren wiederverlangsamt; seit dem Jahr 2001 ist die Zahl der in Helsinkiwohnhaften Personen um 0,5% gestiegen.
Derzeit leben 562.600 Menschen in rund 291.000 Haus-halten (im Schnitt 1,9 Personen pro Haushalt; 2005). Rund49% davon sind Einpersonenhaushalte, deren Zahl sich inden letzten 15 Jahren um gut ein Drittel auf etwa 143.200Haushalte erhöht hat.
Migration
Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung liegt inHelsinki bei 5,5% und ist damit fast dreimal so hoch wie inGesamtfinnland (2,2%).
Förderungssystem
Das finnische Wohnbauförderungssystem beinhaltet eineReihe von Förderinstrumenten für den Mietwohnbau wie fürEigentumswohnungen. Der kommunale Mietwohnungsbauwird hauptsächlich mit sogenannten ARAVA-Darlehen (dievom finnischen Wohnfonds vergeben werden) finanziert.
Etwa 42% des gesamten finnischen Wohnungsbestandeswurden mit Hilfe von ARAVA-Darlehen gefördert. Die wich-tigste Förderoption beim Kauf eines Wohnungseigentumsstellt die steuerliche Begünstigung von Bankkrediten dar.
Wohnungsmarkt
Anfang der 90er Jahre befand sich die finnische Wirtschaft ineiner tiefen Depression. Die Neubautätigkeit ging starkzurück, die Wohnpreise (insbesondere die Preise von Eigen-tumswohnungen) fielen deutlich. Mit dem wirtschaftlichenAufschwung Mitte der 90er und dem damit verbundenenAnstieg der Zuwanderung stieg auch die Nachfrage nachWohnungen wieder markant an: In den letzten zehn Jahrenhaben sich die Preise für Eigentumswohnungen in Helsinkimehr als verdoppelt.
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Neubau
Die Neubautätigkeit in Helsinki reduzierte sich in den Jahren1991 bis 1996 fast auf die Hälfte und beschränkte sich nahe-zu ausschließlich auf den staatlich geförderten Wohnbau. Inden Folgejahren hat sich wieder Bauwirtschaft wieder stabi-lisiert. Die Neubautätigkeit in den letzten zehn Jahren ent-wickelte sich relativ konstant (um die 3.500 Wohnungenjährlich); im Jahr 2005 wurden 2.700 neue Wohneinheitengebaut.
Stadtentwicklung
Die im Helsinki Masterplan 2002 definierten Stadtentwick-lungsprojekte beinhalten Wohnungsneubaupläne im Um-fang von insgesamt 6,6 km2 sowie Pläne die für Errichtungvon Büroräumlichkeiten im Umfang von 4,4 km2. Daszentrale und städtebaulich umfassende Projekt desMasterplanes stellt die Verlagerung des Frachthafens vomZentrum Helsinkis in den etwa 14 km entfernten Stadtteil»Vuosaari« dar.
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung 2
Wohnungsbestand: Struktur und Erneuerung

Wohnungsbestand
In den letzten 15 Jahren ist der Bestand an Wohnungen inHelsinki um fast ein Viertel angestiegen. Im Jahr 2005standen der Wohnbevölkerung Helsinkis rund 313.800Wohnungen zur Verfügung; das sind um etwa 39.600Wohnungen mehr als noch vor zehn Jahren.
Wohnraum und
Die Wohnbevölkerung ist im selben Zeitraum weniger stark Wohnbevölkerung
gewachsen (+14%). Standen im Jahr 1990 in Helsinki für je1.000 Einwohner/innen 514 Wohneinheiten zur Verfügung,hat sich diese Zahl im Jahr 2005 auf 560 erhöht.
Wohnungsgröße,
Fast ein Viertel aller Wohnungen in Helsinki sind Ein-Zimmer- Wohnräume
Wohnungen. Insgesamt beträgt der Anteil an Kleinwohnun-gen (ein oder zwei Räume) in Helsinki gut 60% (2005:189.800 Kleinwohnungen). Dieser Anteil hat sich in denletzten fünf Jahren kaum verändert (–0,4 Prozentpunkte).
Was den Neubau anbelangt, so entfällt die Hälfte aller imJahr 2005 neu gebauten Wohnungen auf Wohnungen mitein oder zwei Räumen (einschließlich Küche). Dieser Anteilhat sich in den letzten zehn Jahren um gut 10% verringert.
Baualter
Ein Achtel aller Wohngebäude in Helsinki wurde vor 1940erbaut. Fast die Hälfte der Wohngebäude (45%) ist in denletzten 25 Jahren errichtet worden.
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Übersicht 1
Struktur des Wohnungsbestandes in Helsinki
Wohnungsbestand nach der Wohnungsgröße und Wohnungsabgang 1995, 2000 und 2005
2005
2000
1995
Index 2005
(1995=100)
Bestand an Wohneinheitennach der Wohnungsgröße in % 7
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Neubauleistung
In den Jahren 1991 bis 1996 reduzierte sich die jährlicheNeubautätigkeit in Helsinki (bezogen auf die Quadratmeter-summe der neu errichteten Wohnungen) auf fast die Hälfte(von 417.000 auf 226.000 m2). Danach hat sich der Neubauwieder stabilisiert. Im Schnitt wurden in der folgendenDekade jährlich 3.500 Neubauwohnungen errichtet; im Jahr2005 waren es rund 2.700. Das entspricht etwa 0,9% desWohnungsbestandes.
Neubau und Bestand
In den 90er Jahren hat sich der Wohnungsbestand Helsinkisjährlich um durchschnittlich 4.300 vergrößert; danach ist eszu einer Verlangsamung dieses Wachstums gekommen. Solag die Ausweitung des Wohnungsbestandes in den Jahren2001 bis 2005 bei jährlichen 3.400.
Neubau und
Umgerechnet auf die Wohnbevölkerung Helsinkis entspricht Wohnbevölkerung
die Neubauleistung des Jahres 2005 4,8 Wohnungen je1.000 Personen (1995: 9,1 Neubauwohnungen, 2000: 8,5Neubauwohnungen); für Finnland liegt dieser Wert bei 5,8Wohnungen.
Übersicht 2
Entwicklung des Wohnungsneubaus in Helsinki
Fertig gestellte Wohnungen 1995 bis 2005
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Neubaustrukturen
Von den insgesamt 2.700 im Jahr 2005 errichteten Wohn-einheiten entfallen etwa 13% auf Einfamilienhäuser (300),7% auf Wohnungen in Doppel- und Reihenhäuser (200)und fast 80% auf Wohnungen in Mehrfamiliengebäude(2.200).
Räumliche Verteilung
Ein Viertel aller Neubauwohnungen Helsinkis wurden im des Neubaus
Süden der Stadt (1. Großbezirk) errichtet (670 Wohnungen).
im Stadtgebiet
Dies entspricht 6,8 Wohnungen pro 1.000 Bezirksbe-wohner/innen; für Gesamt-Helsinki beträgt diese Zahl 4,8.
Eine ebenfalls überdurchschnittliche hohe Neubauleistung(6,2 Neubauwohnungen pro 1.000 Personen) wurde imwestlichen und im nordöstlichen Großbezirk (Großbezirke 2und 5) erzielt. In den Großbezirken 4 und 6 (Norden, Süd-Osten) dagegen lag die Neubauleistung des Jahres 2005deutlich unter dem gesamtstädtischen Wert (1,8 bzw. 1,0Neubauwohnungen pro 1.000 Bewohner/innen).
Gemeindewohnungen
Etwa 18% des gesamten Wohnungsbestandes befinden sichim Besitz der Stadt Helsinki (56.000 Wohnungen). Gut dreiViertel der städtischen Wohnungen befinden sich in durchdie öffentliche Hand geförderten Gemeindebauten undwerden nach sozialen Kriterien vergeben.
Der Großteil aller Gemeindewohnungen liegt in den äußerenStadtteilen Helsinki, während sich die Mietwohnungen imZentrum überwiegend in Privatbesitz befinden.
Übersicht 3
Neubau in Helsinki
Zahl der Neubauwohnungen nach der Wohnungsgröße 1995, 2000 und 2005
2005
2000
1995
Index 2005
(1995=100)
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Öffentlich geförderte
Gut 22% aller Wohnungen Helsinkis sind öffentlich geför- Wohnungen
dert. Von diesen 70.000 Wohnungen wurden 660 im Jahr2005 neu errichtet; in den Jahren 2001 bis 2004 waren esim Schnitt 1.600. Am höchsten ist der Anteil öffentlichgeförderter Mietwohnungen in den Stadtteilen »Jakomäki«,»Pasila« und »Maunula« (mehr als 40%).
Stadterneuerung
Im Masterplan 2002 sind die strategischen Ziele der Stadt- in Helsinki
entwicklung Helsinkis festgelegt. Die darin definierten Stadt-entwicklungsprojekte umfassen Wohnungsneubaupläne imUmfang von insgesamt 6,6 km2. Mehr als zwei Drittel dieserFläche sind für die Errichtung von Mehrfamilienhäusern, einknappes Drittel für die Errichtung von Einfamilienhäuser oderDoppelhaushälften vorgesehen.
Verlagerung
Das zentrale und städtebaulich tiefgreifende Projekt des des Frachthafens
Helsinki Masterplanes 2002 stellt die Verlagerung desFrachthafens vom Zentrum Helsinkis in den etwa 14 kmentfernten Stadtteil »Vuosaari« dar. In den nächsten beidenDekaden wird das alte Hafenareal (Länsisatama) mit einerGröße von 32 Hektar zur Gänze neu gestaltet: Im Zentrumder Halbinsel ist die Errichtung von Wohnblöcken undArbeitsstätten vorgesehen, entlang der insgesamt 7 kmlangen Küste wird ein Stadtpark angelegt. Geschätzte22.000 Personen werden in Länsisatama leben.
Mit den Bauarbeiten für dieses umfangreiche Projekt wurdeim Jahr 2003 begonnen, die Inbetriebnahme des neuenHafens in Vuosaari ist für das Jahr 2008 geplant. Bereits inden 90er Jahren lag ein Schwerpunkt der Wohnungsbau-aktivitäten in Vuosaari. Bis zum Jahr 2010 wird in diesemStadtteil ein Bevölkerungswachstum von mehr als 25%erwartet.
Stadtentwicklungs-
Ebenfalls ein zentrales Stadtentwicklungsgebiet ist Viikki.
gebiete
Im Umfeld des Wissenschaftsparks wird ein gemischt struk-turiertes Wohngebiet nach den Prinzipien ökologischenBauens errichtet. Die Einwohnerzahl Viikkis wird sich biszum Jahr 2015 mehr als verdoppelt (von 7.000 auf 15.000).
Weitere bedeutende Wohnbaugebiete sind Kivikko,Herttoniemenranta, Kuninkaantammi und Arabianranta.
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung 3
Mieten und die Leistbarkeit der Wohnversorgung

Wohnungsmarkt
Anfang der 90er Jahre befand sich die finnische Wirtschaft Helsinkis
in einer schwierigen Lage. Die Neubautätigkeit ging starkzurück, die Wohnpreise (insbesondere die Preise von Eigen-tumswohnungen) fielen deutlich. Mit dem wirtschaftlicheAufschwung Mitte der 90er und dem damit verbundenenAnstieg der Zuwanderung stieg die Nachfrage nach Woh-nungen in Helsinki wieder an: In den letzten zehn Jahrenhaben sich die Preise für Eigentumswohnungen mehr alsverdoppelt.
Wohnaufwand
Im Schnitt werden in einem finnischen Haushalt EUR 7.500,– und Einkommen
für Wohnaufwendungen (einschließlich Wohnnebenkostenwie Wasser, Strom, Gas und Heizung) ausgegeben. Dasentspricht gut 29% aller Haushaltsausgaben.
Mietaufwand
Der durchschnittliche Mietaufwand für eine Zwei-Zimmer-Wohnung liegt in Helsinki bei rund EUR 620,– (2005). In derGroßregion Helsinki ist der Mietpreis etwas niedriger (EUR590,–). Diesem Mietaufwand steht ein monatliches Brutto-einkommen von im Schnitt EUR 2.370,– gegenüber. InFinnland liegt der durchschnittliche Mietpreis dagegenniedriger bei EUR 495,–.
Preise für
Der Durchschnittspreis pro m2 für eine Eigentumswohnung Wohnungseigentum
beträgt in Helsinki rund EUR 2.740,– (2005). Das ist fast das1,7-Fache des Preises für Gesamt-Finnland (EUR 1.660,–).
Im Großraum Helsinki liegt der durchschnittliche Quadrat-meterpreis bei EUR 2.305,–.
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung 4
Wohnbevölkerung: Zusammensetzung und Entwicklungstendenzen

Wohnbevölkerung
Derzeit leben in Helsinki rund 562.600 Personen (2006). DerAnteil der Frauen an der Bevölkerung Helsinkis ist mit 53,4%höher als im Landesmittel (51,1%). Die als Hauptstadtregionbezeichnete Agglomeration (Helsinki, Espoo, Vantaa,Kauniainen) hat 992.800 Einwohner/innen.
Bevölkerungs-
Als Helsinki im Jahr 1812 zur finnischen Hauptstadt erklärt entwicklung
wurde, begann die städtischen Bevölkerung rasch zu wach-sen. Dieses Wachstum setzte sich bis Ende der 60er Jahrefort, erst in den 1980ern kam es zu einer Verlangsamung. Inden letzten 25 Jahren ist die Zahl der in Helsinki wohnhaftenPersonen um 80.000 (+16%) gestiegen; der größte Anteildieses Wachstums erklärt sich aus der Binnenwanderung.
Bevölkerungsdichte
Auf einem km2 Landfläche leben in Helsinki durchschnittlich3.000 Menschen (2006). Charakteristisch ist dabei der großeUnterschied zwischen der relativ dicht bebauten Innenstadtund den seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erbau-ten Vororten, die sich im Norden und Osten erstrecken.
Übersicht 4
Größenstruktur der Haushalte in Helsinki
Anteile in %, 2005
12
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung So beträgt die Bevölkerungsdichte im 4. und im 6. Groß-bezirk jeweils knapp 1.800, während der 1. Großbezirk eineBevölkerungsdichte von mehr als 5.300 Bewohner/innen prokm2 aufweist.
Haushalte
Die rund 560.900 Einwohner/innen Helsinkis leben in291.100 Haushalten; das sind im Durchschnitt 1,9 Personenje Haushalt (2005; 1995: 262.800 bzw. 2,0 Personen). Rund49% sind Einpersonenhaushalte (1995: 47%); ihre Zahl hatsich in den letzten 25 Jahren um ein gutes Drittel erhöht (auf143.200 Haushalte). Die Zahl der Mehrpersonenhaushalteliegt bei 147.900 (2005; 1995: 139.900); dies entsprichteinem Anteil von knapp 51% (1995: 53%).
Altersstruktur
Rund 14% der Wohnbevölkerung Helsinkis sind jünger als15 Jahre (2005; 1995: 16%). Etwa 66% befinden sich imHaupterwerbsalter von »15 bis 59 Jahren« (2005; detto1995). 60 Jahre oder älter ist knapp ein Fünftel derBevölkerung (2005: 19%; 1995: 18%).
Übersicht 5
Zuwanderung von Personen nach Helsinki
Zeitreihe für die Jahre 1995 bis 2005
13
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Wanderungsbilanz
In den Jahren 1995 bis 2001 stieg die Zahl der Personen, dienach Helsinki zogen, um fast ein Viertel an. Im Schnitt lagder Wanderungssaldo in diesem Zeitraum bei jährlichen+3.300. Im Jahr 2001 erreichte die Zuwanderung mit+34.700 ihren Höhepunkt (bezogen auf die Gesamtbevölke-rung entspricht das 6,2%). In den folgenden zwei Jahrenverringerte sich der Zuwanderungsstrom, und der bislangaktive Saldo kehrte sich zu einem passiven um. Durchschnitt-lich 1.300 weniger Personen zogen zu als Personen abwan-derten (2002 bis 2004). Im Jahr 2005 lag die Wanderungs-bilanz wieder im leicht positiven Bereich (+600), 34.000Personen haben ihren Wohnsitz nach Helsinki verlagert.
Binnenwanderung
Der Großteil dieser Personen kommt aus dem restlichenFinnland. Rund 42% wandern aus der Hauptstadtregion zu,etwa 44% aus anderen Landesteilen Finnlands. Zirka 13%der Zuwanderung entfällt auf internationale Migration.
Bilanz der natürlichen
In den letzten 10 Jahren hat sich der aktive Geburtensaldo Bevölkerungs-
Helsinkis um etwa 7% verringert; das entspricht in etwa den bewegung
Relationen für Gesamt-Finnland (8%). Im Schnitt ist diepositive Geburtenbilanz in diesem Zeitraum (bei einergeringen Streuung) bei +1.100 gelegen.
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Übersicht 6
Struktur der Wohnbevölkerung und der Haushalte in Helsinki
Jahresendbestände 1995, 2000 und 2005
2005
2000
1995
Index
1995 = 100
Wohnbevölkerung
560.900
555.500
525.000
106,8
Anzahl der Privathaushalte
291.100
277.600
262.800
110,8
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung 5
Personen mit Migrationshintergrund

Personen
Etwa 30.800 als »Ausländerinnen und Ausländer« erfasste mit ausländischer
Personen leben in Helsinki (2005). Das sind weniger als 6% Staatsbürgerschaft
der Wohnbevölkerung. In den letzten fünfzehn Jahren hatsich dieser Anteil fast vervierfacht.
Herkunftsland
Die meisten aller ausländischen Staatsbürger/innen stammenaus Estland und Russland. Gut 5% aller Immigrantinnen undImmigranten kommen aus anderen skandinavischen Ländern(zumeist Schweden), fast 29% aus anderen Ländern der EU,großteils aus Estland. Drei von zehn ausländischen Personenstammen aus europäischen Nicht-EU-Ländern, jede fünftePerson mit ausländischer Staatsbürgerschaft kommt ausAsien.
Zu- und Abwanderung
Den 34.000 Personen, die im Jahr 2005 nach Helsinkigezogen sind, stehen 33.400 Personen gegenüber, die ausHelsinki abgewandert sind. Daraus ergibt sich für das Jahr2005 ein aktiver Wanderungssaldo von +600. Rund 13%aller zugewanderten Personen kommen aus dem Ausland.
Umgekehrt wandern knapp 11% aller weggezogenenPersonen ins Ausland ab. Der internationale Wanderungs-saldo liegt damit bei +600; das entspricht zur Gänze demGesamtsaldo.
16
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung 6
Wohnversorgung von wohnungslosen Personen

Wohnungslosigkeit
Landesweit leben in Finnland rund 7.700 Menschen ohne in Finnland
Wohnung. Etwa 500 von ihnen leben »auf der Straße«.
Zusätzlich sind 350 Familien von Obdachlosigkeit betroffen(2005).
Wohnungslosigkeit
In Helsinki beträgt die Zahl wohnungsloser Personen 3.100 in Helsinki
(2005). Das entspricht in etwa 40% der Obdachlosen Finn-lands. In den letzten Jahren ist die Wohnungslosigkeit inHelsinki gesunken (von 4.700 im Jahr 2001 auf etwa 3.100im Jahr 2005). Die Zahl der auf der Strasse lebendenObdachlosen hat sich von 1.100 auf 800 verringert.
Betreuungs-
Für einen Großteil der Obdachlosen »auf der Straße« einrichtungen
(rund 650) stehen in Helsinki Übernachtungsmöglichkeiten und »rough sleeping«
in gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung. Rund750 Plätze sind für wohnungslose Personen mit besonderenBedürfnissen (wie Ältere, Personen mit psychischen Problemeoder Alkoholabhängige) institutionell eingerichtet. Darüberhinaus besteht für Familien und Einzelpersonen die Möglich-keit einer temporären Unterkunft in Mietwohnungen, dievon städtischen Wohlfahrtseinrichtungen und sozialen Orga-nisationen bereitgestellt werden.
Politische
Die Stadt Helsinki hat eine eigene Behörde für Belange der Zuständigkeit
Wohnungslosigkeit eingerichtet (ASSO). Unter anderemunterstützt diese Koordinationsstelle obdachlose Personenbei der Suche nach Unterkunftsmöglichkeiten. Einen Teil derGemeindewohnungen (etwa 4.000) hat die Stadt Helsinki fürbestimmte Zielgruppen reserviert, rund 2.700 davon sind fürObdachlose vorgesehen.
Regionale Kooperation
Im Rahmen eines Regionalprogramms zur Bekämpfung derObdachlosigkeit haben sich die Städte Helsinki, Vanta undEspoo zusammengeschlossen. Im Rahmen dieser Städte-kooperation wurden im Zeitraum 2002 bis 2005 rund 4.000zusätzliche Wohnungen für Obdachlose in der Regionbereitgestellt (2.300 durch Neubau).
17
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung 7
Instrumente zur Förderung und Sicherung der Wohnversorgung

Sicherung der
Die Belange der finnischen Wohnbauförderung liegen im Wohnversorgung:
Verantwortungsbereich eines (in den 90er Jahren einge- wohnungspolitische
richteten) staatlichen Wohnfonds (ARA), der dem Umwelt- Zuständigkeit
ministerium untersteht. Seine Hauptaufgabe liegt in derFinanzierung des öffentlich geförderten Mietwohnungsbaus.
Der finnische Wohnfonds ist zuständig für● die Übernahme von Sicherstellungen von Bank-darlehen, Qualitätssicherung im geförderten Wohnbau und die Erhebung von Neubau- und Instandsetzungsbedarf.
Finanzierung des
Ausreichende und leistbare Wohnversorgung sicherzustellen sozialen Wohnbau
liegt im Verantwortungsbereich der jeweiligen Gemeinden.
Für den sozialen Wohnbau werden vom finnischen Wohn-fonds sogenannte ARAVA-Darlehen an Gemeinden, städti-sche Wohnungsgenossenschaften und gemeinnützige Orga-nisationen vergeben. Diese Darlehen werden in erster Liniefür den sozialen Mietwohnbau bewilligt. Etwa 42% desgesamten finnischen Wohnungsbestandes wurden mit Hilfevon ARAVA-Darlehen finanziert.
Förderinstrumente
Darüber hinaus verfügt das finnische Wohnbauförderungs-system über zahlreiche weitere wohnpolitische Förderinstru-mente, die ebenfalls vom finnischen Wohnfonds verwaltetwerden:● Zinszuschüsse: Der Fonds übernimmt die Zahlung derZinsen für Bankdarlehen teilweise oder auch zur Gänze.
Darüber hinaus übernimmt der Fonds die Haftung fürdie Rückzahlung dieser Kredite. Zinszuschüsse werdenauch für Renovierungskredite gewährt.
Kostenzuschüsse für sozial benachteiligte Gruppen:Ältere Personen, Obdachlose, Studenten und Studen-tinnen sowie Flüchtlinge können für den Neubau oderdie Renovierung von Mietwohnungen Kostenzuschüssebeantragen.
Beihilfen für Renovierungsarbeiten: In Zusammenhangmit Energiesparmaßnahmen und der Beseitigung bau-licher Mobilitätseinschränkungen werden Beihilfengewährt.
18
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Staatliche Sicherstellungen von Hypothekardarlehen:Beim Kauf einer Eigentumswohnung oder beim Baueines Einfamilienhauses übernimmt der Wohnfondsdie Bürgschaft für das Darlehen.
Bewilligung von Wohndarlehen und Zinszuschüssen:Für junge Personen unter 30 Jahren bewilligt derWohnfonds Darlehen und Zinszuschüsse beim Erstkaufvon Eigentumswohnungen.
Wohnbeihilfen: Sie sind ein Instrument zur Sicher-stellung der Leistbarkeit von Wohnraum; die Höhe derBeihilfe ist unter anderem von Einkommen und Haus-haltsgröße abhängig. Ein Fünftel aller finnischen Haus-halte nehmen Wohnbeihilfen in Anspruch.
Steuerliche Begünstigungen von Wohndarlehen: Siestellen die wichtigste Förderungsoption beim Kaufeines Wohnungseigentums dar.
Förderausgaben
Insgesamt wurden im Jahr 2003 EUR 1,5 Milliarden für diestaatliche Wohnbauförderung ausgegeben (das entspricht1,0% des Bruttoinlandsproduktes).
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Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung 8
Helsinki in seinem weiteren Umfeld

Stadt, Region
Mit einer Bevölkerung von 562.600 ist Helsinki die größte und Gesamtstaat
Stadt Finnlands. An zweiter Stelle folgt Espoo mit 233.000und Tampere mit 204.500 Einwohnern (2006). Etwa 11%der finnischen Bevölkerung leben in Helsinki.
Hauptstadtregion
Zusammen mit den Städten Espoo, Vantaa und Kauniainenbildet Helsinki die »Hauptstadtregion«. Im bevölkerungs-reichsten Ballungsraum Finnlands lebt fast ein Fünftel derfinnischen Bevölkerung (2005: 992.800).
Der Großraum Helsinki beheimatet 1,24 Millionen Menschenund 29% aller finnischen Arbeitsplätze; er gehört zu denwirtschaftlich am schnellsten wachsenden Regionen Europas.
Flächennutzung
Helsinki erstreckt sich über das Festland und insgesamt315 vorgelagerte Schären. Die wichtigsten Inseln sind dasWohngebiet Lauttasaari, Seurasaari, Korkeasaari und dieFestungsinsel Suomenlinna. Insgesamt beträgt die Flächedes Stadtgebietes Helsinkis 686 km², davon bildet ein gutesViertel Landfläche, 500 km2 sind Meeresfläche. Rund 20%des Stadtgebiets sind bewaldet, weitere knapp 10%bestehen aus Parks und Grünanlagen. Etwa 5% der Flächewerden landwirtschaftlich genutzt.
Bevölkerungsdichte
Die Bevölkerungsdichte für Helsinki liegt mit 3.012 Personenje km² rund 174mal so hoch wie für ganz Finnland(17 Personen pro km2; 2006). Die Bevölkerungsdichte imGroßraum Helsinki beträgt 418 Personen pro km2.
Überregionale
In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Einwohner/-innen Bevölkerungs-
in der Großraumregion Helsinki um gut 12% gewachsen entwicklung
(Helsinki: +8%). Aktuell leben 1,24 Millionen Menschen inder Region, das sind fast 24% der Bevölkerung Finnlands(2006: 5.272.900). Die Bevölkerung Finnlands wächstvergleichsweise langsam (Zuwachs knapp 3%).
Personen mit Migra-
Rund 30.800 Personen sind in Helsinki als Ausländer und tionshintergrund auf
Ausländerinnen erfasst (2005, 6%), 50.700 im Großraum überregionaler Ebene
Helsinki (4%). In Finnland sind es etwa 113.900 (2%).
Überregionale
Vom Beginn der 90er Jahre bis zum Jahr 2003 hat sich die Wanderungsbilanz
Zuwanderung in den Großraum Helsinki verdoppelt (aufrund 40.800). Seinen Höhepunkt hat der aktive Wandersaldoim Jahr 1998 (mit +10.600) überschritten, seitdem ist er 20
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung kontinuierlich auf mittlerweile +1.200 (2004) gesunken.
Ein analoger Trend lässt sich für die Stadt Helsinki beob-achten: Seit dem Jahr 1998 hat sich der aktive Wanderungs-saldo (+5.800) stetig verringert; im Jahr 2003 hat er denNullwert unterschritten.
Für Gesamt-Finnland ergibt sich ein stetigeres Bild: In denletzten 15 Jahren ist die Zahl der zuwandernden Personenkontinuierlich um 58% gestiegen; die positive Wanderungs-bilanz liegt im Schnitt über die Jahre bei +5.400.
Überregionaler
In den letzten 25 Jahren ist der Wohnungsbestand in Finn- Wohnungsbestand
land um etwa 21%, im Großraum Helsinki um 33% und inHelsinki um 24% gewachsen. Aktuell stehen den 5,3 Millio-nen in Finnland wohnhaften Personen 2,7 Millionen Woh-nungen zur Verfügung (2,0 Personen pro Wohnung, 2005).
Im Großraum Helsinki wohnen ebenfalls durchschnittlich 2,0Personen in rund 632.100 Wohnungen (Helsinki: 1,8 Perso-nen in etwa 311.600 Wohnungen).
Übersicht 7
Signifikanz von Helsinki für Finnland
Anteile von Helsinki an Finnland in %, 2005
21
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Struktur des
Von den insgesamt 2.665.500 finnischen Wohnungen überregionalen
befinden sich 632.000 (24%) im Großraum Helsinki (und Wohnungsbestandes
davon wiederum die Hälfte in Helsinki). Fast ein Viertel allerWohnungen in Helsinki sind recht klein (mit nur einemWohnraum, 2005); in Gesamtfinnland liegt der analogeProzentsatz bei 15%.
Neubauleistung
In den letzten zehn Jahren wurden in Finnland jährlich in Region und
durchschnittlich 28.600 Wohnungen errichtet, fast ein Drittel Gesamtstaat
davon im Großraum (9.400) und 12% in der Stadt Helsinki.
Im Jahr 2005 lag die Neubauleistung in Gesamt-Finnland bei30.400 Wohnungen (Großraum Helsinki: 9.800, Helsinki:2.700).
Stadt zu Staat
Helsinki weist eine Wohnbevölkerung von 562.60 Personen (2005)
auf; das sind 10,7% der gesamtfinnischen Wohnbevölke-rung (5.272.900 Personen; 2006).
Diese Personen leben in 291.100 Haushalten; das sind 12%aller 2.427.900 finnischen Haushalte.
Die 313.800 Wohnungen in Helsinki entsprechen einemAnteil von 11,8% an allen 2.665.500 Wohnungen inFinnland.
Beim Wohnungsneubau liegt der Anteil von Helsinkian Finnland bei 8,9% (2.700 zu 30.400 Wohnungen).
Rund 12,1 der Erwerbstätigen, die in finnischen Betriebenbeschäftigt sind, gehen in Helsinki einer Beschäftigung nach.
Jede zehnte in Finnland von Arbeitslosigkeit betroffenePerson ist in Helsinki wohnhaft. Die Arbeitslosigkeitsquote inHelsinki liegt mit 7,1% unter jener Finnlands (2006: 8,4%).
22
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Übersicht 8
Stellung der Stadt Helsinki innerhalb von Finnland
Zentrale Kennzahlen 2005
Helsinki
Finnland
Anteil Helsinkis
an Finnland
Helsinki, Informations-zentrum der StadtHelsinki, NORDSTAT,eigene Berechnungen.
23
Anhang
24
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Verzeichnis
Die folgenden Berichtsbände liegen im Rahmen des der Berichtsbände:
»Wohnungspolitischen Monitoring« in einer aktuellen Neue Reihe
Fassung vor (Erscheinungsjahr in Klammer): »Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung«:● »Results from a comparative monitoring system«: Housing and housing policies in large cities –Executive Summary A and B (2006) »Wien im Vergleich mit Großstädten des OECD-Raumes«:● Verzeichnis
Folgende Berichtsbände werden im Rahmen des der Berichtsbände:
»Wohnungspolitischen Monitoring« vorläufig nicht Frühe Reihe
weiter geführt (Erscheinungsjahr in Klammer): »Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung«:● »Wohnungspolitische Sonderthemen« (seit 2003in alle Berichtsbände als eigenes Kapitel integriert):● 25
Helsinki – Die städtische Bevölkerung und ihre Wohnversorgung Impressum
Eigentümer und Verleger:Synthesis Forschung Gesellschaft m.b.H.
Gonzagagasse 15/31010 Wien Für den Inhalt verantwortlich:a.o. Univ.-Prof. Dr. Michael Wagner-PinterSynthesis Forschung 26

Source: http://www.wohnbauforschung.at/Downloads/Synthesis_WohnungspolitischesMonitoring/Helsinki_2006.pdf

Modele conduite a tenir 2010

CONDUITE A TENIR EN CAS D’HEMORRAGIE DU POST PARTUM PRECOCE PHASE INITIALE Protocole du réseau périnatal Procédures d’établissement DIAGNOSTIC : 500ml < Pertes < 1000ml sur le sac de recueil mis systématiquement en place après l’accouchement. INFORMER : Obstétricien et Anesthésiste , (noter les heures d’appel) ACTIONS Sondage vésical évacuateur Massage uté

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